Axel Oesterling
 
  Management allgemein

Interim Manager als Elternzeitvertretung – warum eigentlich nicht?

Elternzeitvertretung

Auch in Krisen-Zeiten gehen angehende Mütter in Mutterschutz und anschließend in Elternzeit.
Gerade jetzt, wo jedes profunde Fachwissen benötigt wird, kann dies Unternehmen in einen Engpass bringen, der schnell, kompetent, flexibel und zeitnah gelöst werden muss.
Interim Management ist hier die perfekte Antwort auf die notwendige Flexibilisierung der Arbeitswelt – auch in Bezug auf Elternzeitvertretungen.

Flexibilisierung ist bereits seit längerer Zeit ein intensiv diskutiertes Thema im Personalmanagement. Ob sie nun als Chance gesehen wird, gut durch die aktuell schwierige Lage zu kommen, im internationalen Wettbewerb zu bestehen oder als notwendige Reaktion auf den Fachkräftemangel: zeitlich, räumlich und/oder vertraglich flexible Arbeitsformen sind hier die Antwort.
 

Interim Manager werden als Elternzeitvertretung zunehmend unverzichtbar

Da ist es doch schön zu sehen, dass einer der wichtigsten Ansätze zur flexiblen Anpassung von Ressourcen an Bedarfe von Unternehmen bzw. an Bedürfnisse von Arbeitnehmern, das Interim Management, durch ein Phänomen, das so alt ist wie die Menschheit selbst, zunehmende Relevanz erfährt – durch Schwangerschaften.

Natürlich, auch diesem Phänomen liegt eine eher neuzeitliche Entwicklung zugrunde, schließlich sind Frauen in Führungspositionen, die in Elternzeit gehen und anschließend in ihre alte Funktion zurückkehren möchten und daher für einen bestimmtem Zeitraum vertreten werden müssen, noch nicht lange Usus. Aber heute sind sie es zum Glück, und das mit steigender Tendenz, und sie sind somit schon fast ein eigener, klar abgrenzbarer Einsatzbereich im Interim Management geworden.
 

Elternzeitvertretung mit Interim Management hat Vorteile für alle Beteiligten

Wie immer man den Einsatz genau nennen mag – Schwangerschafts-, Mutterschutz-, Elternzeitvertretung – Interim Manager und Managerinnen, die für eine ´junge Mutter´ einspringen und vor, während und/oder nach der Schwangerschaft deren Aufgaben übernehmen, sind zunehmend an der Tagesordnung. Und es gibt sehr gute Gründe für die Unternehmen, sich für die zu überbrückende Zeit auf eine interimistisch beschäftigte Führungskraft zu verlassen.

Bisher hat sich häufig der jeweilige Vorgesetzte vorgenommen, die zu erledigende Arbeit interimistisch selbst zu übernehmen – ein Unterfangen, das aus offensichtlichen Gründen in den meisten Fällen zu hoher Unzufriedenheit führt (schließlich hatte er oder sie auch bisher bereits einen Full-time-Job).

Mit einem Interim Manager in der vakanten Funktion bleibt allen Beteiligten der große Frust erspart. Will ein Unternehmen diesem Problem vorbauen, kann es natürlich die befristete Festanstellung einer Vertretung in Betracht ziehen. Nur – für wie lange? Auch wenn der Startzeitpunkt einer Elternzeitvertretung meist noch gut planbar ist, die Dauer eines solchen Einsatzes erweist sich immer häufiger als ´Moving Target´. Was liegt da näher, als durch einen Interim Manager die Geschäfte auf Kurs halten zu lassen und sehr kurzfristig reagieren zu können, wenn die junge Mutter zurückkommt – oder eben auch (noch) nicht.

Wird die Vertretung frühzeitig angegangen kann die werdende Mutter den Interim Manager selbst mit aussuchen, ihn oder sie strukturiert einarbeiten, zu einem flexibel zu bestimmenden Zeitpunkt wieder in ihre Funktion zurückkehren und nach einer wiederum strukturierten Rückgabe ihre Rolle wieder ausfüllen. Dass in der Zwischenzeit gegebenenfalls Projekte abgeschlossen werden konnten, für deren Bearbeitung der Interim Manager gezielt ausgewählt worden war, ist ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt.

Somit ist das flexible Instrument Interim Management für die Unternehmen auch im Zusammenhang mit Schwangerschaften die richtige Antwort auf den größer werdenden Bedarf der Arbeitnehmerinnen an Flexibilität. Und wer weiß, vielleicht werden auf dieser Basis auch bald noch mehr männliche Führungskräfte die Chance beim Schopfe ergreifen und sich für länger als ein paar Tage um den Nachwuchs kümmern.

Wenn alle Beteiligten wissen, dass auch sie kompetent durch einen Interim Manager vertreten werden können, warum eigentlich nicht?

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