7 Fragen an Yannic Ohrt und die überraschende Antwort auf die Frage: Human vs. Machine: Wer findet die besten Interim Manager?
Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Art, wie wir arbeiten – und das Interim Management ist keine Ausnahme. Doch kann eine Maschine wirklich die besten Führungskräfte finden? Yannic Ohrt, Senior Recruitment Consultant bei Aurum Interim, erklärt, warum KI allein nicht ausreicht.
Herr Ohrt, wie erkennt man, ob ein Kandidat wirklich liefern kann?
YO: „Ein Lebenslauf kann beeindruckend sein, aber er erzählt nur einen Bruchteil der Geschichte. Wir analysieren nicht nur den beruflichen Werdegang auf Papier, sondern gehen tiefer: Welche Krisen hat ein Manager gemeistert? Wie nachhaltig waren seine Erfolge? Dabei nutzen wir KI-gestützte Tools, um Muster zu erkennen und die für die jeweilige Herausforderung relevanten Daten zu priorisieren. Aber am Ende zählt die menschliche Bewertung – denn nur Erfahrung kann Nuancen wie Führungsstil oder kulturelle Passung wirklich beurteilen. Tatsächlich ist genau diese Verbindung von Technologie und menschlicher Expertise einer unserer Goldstandards bei Aurum Interim."
Was macht den Suchprozess bei Aurum Interim so besonders?
YO: „Unsere Stärke liegt in der Verbindung von Technologie und tiefem Verständnis für das Business unserer Kunden. Viele Anbieter verlassen sich entweder aufstandardisierte Prozesse oder auf reine Intuition. Wir gehen da strategischer vor: Unsere KI analysiert blitzschnell große Datenmengen, aber wir steuern sie gezielt mit präzisen Inputs. Diese Inputs basieren auf unserer Erfahrung im Management und der Fähigkeit, im Gespräch mit dem Kunden die wahren Prioritäten herauszufiltern – sei es fachliche Expertise, Soft Skills oder kulturelle Passung. Das Perfect Match ist kein Zufallstreffer, sondern Präzisionsarbeit."
Wo liegen die Herausforderungen beim Einsatz von KI im Besetzungsprozess?
YO: „Die größte Herausforderung ist es, die KI richtig zu füttern. Eine Maschine kann nur so gut sein wie die Daten und Vorgaben, die wir ihr geben. Wenn wir unklare oder oberflächliche Anforderungen definieren, liefert die KI Durchschnittsergebnisse – und Durchschnitt reicht in kritischen Situationen eben nicht aus. Es braucht Erfahrung, um die richtigen Fragen zu stellen: Was sind die strategischen Ziele des Unternehmens? Welche Kompetenzen sind unverzichtbar? Welche Soft Skills machen den Unterschied? Ohne diese Präzision bleibt auch die beste Technologie wirkungslos."
Ich nenne Ihnen mal ein Beispiel: Unsere KI kann uns sagen, welcher Kandidat fachlich passt, aber sie kann nicht einschätzen, ob er auch kulturell ins Unternehmen integriert werden kann oder ob er die nötige mentale Stärke für eine Krisensituation mitbringt. Die Qualität der Ergebnisse hängt davon ab, wie gut WIR die KI bedienen und ihre Erkenntnisse interpretieren. Diese Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen, macht den Unterschied – und genau diesen Anspruch setzen wir als Goldstandard in der Besetzung von Interim Managern.
Macht Technologie den Suchprozess nicht unpersönlich?
YO: "Ganz im Gegenteil! Technologie gibt uns mehr Zeit für das Wesentliche: den Menschen. Während KI repetitive Aufgaben übernimmt – wie das Durchforsten von Lebensläufen oder das Analysieren von Daten – können wir uns auf die persönliche Interaktion konzentrieren. Interim Management ist ein hochsensibler Bereich, in dem Vertrauen und Verständnis entscheidend sind. Ohne den menschlichen Faktor bleibt jede Technologie nur eine Maschine. Deshalb achten wir darauf, dass unsere Prozesse nicht nur effizient, sondern auch individuell sind. Unser Ansatz stellt sicher, dass Effizienz nicht auf Kosten der Persönlichkeit geht. Genau hier liegt die wahre Qualität – denn nur wer den Menschen hinter dem Profil versteht, kann nachhaltig erfolgreiche Besetzungen vornehmen."
Haben Sie dafür ein Beispiel?
YO: "Tatsächlich hatten wir gerade kürzlich einen Fall, bei dem sehr schön deutlich wird, wie wichtig die eigene Expertise und Kenntnis des Business ist. Unser Kunde, ein mittelständisches Unternehmen aus dem Bereich Maschinenbau, brauchte innerhalb von wenigen Tagen einen Interim CFO. Die Anforderungen waren zudem extrem spezifisch. Wir standen also vor einer recht herausfordernden Aufgabe. Im Vorfeld hatten wir im Gespräch mit dem Kunden präzise herausgearbeitet, welche Prioritäten wirklich zählen. Dazu gehörten:
- Fachliche Anforderungen: Neben Restrukturierungserfahrung waren spezifische Kenntnisse in der Maschinenbaubranche und ein Verständnis für internationale Lieferketten entscheidend.
- Soft Skills: Wir haben genau definiert, dass der Kandidat nicht nur analytisch stark sein muss, sondern auch empathisch genug, um ein verunsichertes Team zu führen.
- Zeitfaktor: Der Kandidat musste sofort verfügbar sein – das hat viele potenzielle Profile schon einmal direkt ausgeschlossen.
Mit Hilfe der KI konnten wir innerhalb kürzester Zeit eine Vorauswahl aus Hunderten von Profilen treffen, diese auf die relevantesten Kandidaten runterbrechen und schließlich den perfekten Kandidaten identifizieren. Aber – und das ist entscheidend – die Qualität dieser Ergebnisse war nur möglich, weil WIR die KI mit den richtigen Informationen gefüttert haben. Denn auch das Thema Kundennähe spielt hier eine Rolle: Das persönliche Gespräch kann eine KI nie ersetzen. Sie kann keine Nuancen heraushören und nicht auf spezifische Dynamiken innerhalb von Teams reagieren. Ohne diese präzisen Vorgaben hätte die KI zwar viele Daten geliefert, aber keine guten Ergebnisse.“
Wird KI den Menschen im Kandidaten Management irgendwann ersetzen?
YO: "Nein – und das wird sie auch nie können. KI ist ein mächtiges Werkzeug für Geschwindigkeit und Effizienz, aber sie bleibt blind für Nuancen wie Empathie oder Intuition. Gerade im Interim Management ist der Besetzungsprozess mehr als ein reines Matching von Daten; es geht um Vertrauen, Fingerspitzengefühl und strategische Entscheidungen in komplexen Situationen."
Human vs. Machine: Wer findet denn nun die besten Interim Manager?
YO: "Ganz klar wir Menschen! Der menschliche Faktor ist unersetzlich – wir wissen genau, worauf es ankommt. Aber wir wären dumm, nicht auf die Power der KI zu setzen. Sie macht uns schneller und präziser – und lässt uns Raum für noch mehr Kundennähe. Das ist ein echter Booster im Kandidatenmanagement."
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