Entwickelt wurde er im Rahmen des Aurum Flexibilitätsmonitors von Aurum Interim, einem der führenden Interim Management Provider in Deutschland. Der Index und die Studie entstanden in Zusammenarbeit mit der CBS International Business School sowie dem Marktforschungsinstitut Innofact. Die Studienentwicklung wurde gefördert durch den Innovationsfond des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Arbeitswelt ist nicht erst seit der Covid-19-Pandemie im Umbruch. Die u.a. durch die Digitalisierung getriebene Dynamik forciert Change-Prozesse und Veränderungen. In diesem Zusammenhang wird die deutsche Wirtschaft häufig im internationalen Vergleich als zu wenig flexibel kritisiert. Daher war es das Ziel von Aurum Interim, eine fundierte Kennziffer zu entwickeln, die Unternehmen die Möglichkeit gibt, ihren Flexibilitäts-Status quo zu benchmarken und mit der Flexibilitätstreiber identifiziert werden, mit denen Unternehmen gezielt die eigene Agilität und Flexibilität verbessern können.
Die Dimensionen des Aurum Flexibilitätsindex
Der Aurum Flexibilitätsindex besteht aus den sechs Einzeldimensionen (1) Arbeitsumfeld & IT-Tools, (2) Arbeits- & Organisationsstrukturen, (3) Personalinstrumente, (4) Unternehmensstrategie & -kultur, (5) Führungskräfte sowie (6) Mitarbeitende.
Identifizierung signifikanter Flexibilitätstreiber
Eine moderne IT-Infrastruktur und der Einsatz von Kreativitätstechniken wirken sich überdurchschnittlich positiv auf das Flexibilitätsniveau aus. Eine besondere Relevanz haben auch flexible Arbeitsplatzmodelle wie ‚Home-Office‘ oder ‚Desk Sharing ‘, die in Deutschland nahezu etabliert sind und sowohl in der Anwendung als auch der Durchdringung stark zugenommen haben. Weitere Flexibilitätstreiber sind unternehmenskulturelle Merkmale, wie eine ausgeprägte Fehler- oder Lernkultur, bzw. Treiber im Bereich Arbeits- & Organisationsstruktur, wie z. B. flache Hierarchien. Auch zeigen sich die Investitionsbereitschaft in die Neuausrichtung von Prozessen, sowie der Aufbau agiler Kompetenzen und Fähigkeit als weitere Prädiktoren einer höheren Flexibilitätseinschätzung durch die Befragten.
Flexibilität in allen Unternehmensgrößen, -funktionen und Branchen
Während sich in 2019 noch v.a. die kleineren und mittleren Unternehmen als vergleichsweise flexibel eingeschätzt haben, hat sich in 2020 über alle Unternehmensgrößen hinweg ein homogeneres Bild der Flexibilität deutscher Unternehmen gezeigt. Heruntergebrochen auf einzelne Branchen zeichnen sich Telekommunikation, IT und Chemie als vergleichsweise flexibler aus als Branchen wie Handel oder Maschinenbau. Wird der Flexibilitätsgrad einzelner Unternehmensfunktionen betrachtet, lässt sich im Aurum Flexibilitätsmonitor über alle Branchen hinweg feststellen, dass insbesondere die Funktionen IT, HR und der Einkauf einen deutlichen Zuwachs in der wahrgenommenen Flexibilität gewonnen haben.
Gestärkt aus der Corona-Krise kommen
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Flexibilität den Unternehmen die erforderliche Anpassungsfähigkeit an rasant aufkommende neue Gegebenheiten und Herausforderungen, wie bspw. der Covid-19 Pandemie sichert und damit die Geschäftsstabilität wiederum erfolgreich gestärkt ist. Damit wird der überaus hohe Stellenwert von Flexibilität in zahlreichen Geschäftsbereichen und Prozessen von Unternehmen deutlich. Die Ergebnisse des Aurum Flexibilitätsmonitors zeigen, dass der Grad der Flexibilität deutscher Unternehmen in 2020 einen deutlichen Aufschwung erfahren hat. Die Tatsache, dass alle erfassten Flexibilitäts-Dimensionen in 2020 um fast einen Skalenpunkt besser bewertet wurden als in 2019, dokumentiert, dass die durch die Corona-Pandemie plötzlich bedingte Anpassung von Arbeitsprozessen und -methoden überwiegend gut funktioniert hat und dementsprechend positiv bewertet wurde.
Unternehmen, die auch in Zukunft erfolgreich sein wollen, sollten sich strategisch entsprechend aufstellen, flexibilitätsorientiert handeln und die jeweils erzielte Flexibilität stetig evaluieren und verbessern. Die Ergebnisse zeigen, dass Flexibilität den Unternehmen die Wettbewerbsvorteile sichert, die sie in Zukunft benötigen werden. Dabei gilt es, v.a. vor dem Hintergrund der hier erzielten Ergebnisse und Erkenntnisse, die Sensibilität für den Stellenwert der Flexibilität zu erhalten und zu erhöhen, damit Flexibilitätspotentiale in allen Ressourcen und Geschäftsprozessen identifiziert und ausgebaut werden.
Über den Aurum Flexibilitätsmonitor
Für den Flexibilitätsmonitor wurden insgesamt 536 Unternehmen unterschiedlicher Größen in Deutschland online befragt: vom Großunternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 1 Mrd. Euro oder mehr bis zum Mittelständler mit weniger als 100 Mitarbeitern und einem Umsatz von unter 50 Mio. Euro. Auch in Bezug auf die Branchenverteilung deckt die Aurum Studie ein breites Spektrum ab: vom Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau über den Telekommunikations-, IT-, Handels- und Konsumgütersektor bis hin zur Energiewirtschaft oder Dienstleistungsbranche.