Dr. Guido Klenter
 
  Supply Chain Management

Interim Einkauf oder Einkaufsberatung?

Interim Einkauf oder Einkaufsberatung?

Externe Unterstützung für Einkaufsprojekte: Was sind die Ziele und wer wird benötigt? Interim Einkauf oder Einkaufsberatung?


Interim Einkauf: Wer ist das Team?

Sind die beiden Entscheidungen gefallen:
1. Wir machen ein Einkaufsprojekt!
2. Wir benötigen externe Unterstützung!
stellt sich die Frage nach der Art der Unterstützung.

Wird eine Einkaufsberatung beauftragt oder wird auf den Einsatz von Interim Einkauf, d. h. den Einsatz von einkaufserfahrenen Interim Managern gesetzt?
Und wenn Interim Einkauf eingesetzt werden soll, ist ein Einzelner oder ein Team von Interim Managern sinnvoll?
 

Interim Einkauf: Was ist das Ziel?

Neben Kriterien, wie Leistungsfähigkeit und Kapazität der eigenen Mannschaft, ist diese Entscheidung insbesondere von der Zielsetzung des Einkaufsprojektes abhängig! Hier ist auf höchster Ebene zwischen strategisch konzeptionellen und operativ umsetzungsorientierten Themen zu unterscheiden.

Sind es eher (beratungsnahe) Inhalte wie Lead-Buyer-Konzepte, Make-or-buy-Analysen oder die Definition von Lieferantenstrategien? Oder steht die operative Bearbeitung und Optimierung der einzelnen Warengruppen im Fokus. Meist geht es hier um Ausschreibungen, mit dem Ziel, Savings in Mio. € zu realisieren bzw. das Kosten-Nutzen-Verhältnis in Bezug auf die Erfolgsfaktoren Qualität und Zeit zu verbessern.
 

Interim Einkauf: Unterstützung durch eine Einkaufsberatung

Einkaufsberatungen verfügen i. d. R. über ein ganzheitliches Serviceangebot auf der strategisch konzeptionellen Ebene. Stark umsetzungsorientierte Beratungen unterstützen darüber hinaus – meist auch mit erfolgsabhängiger Honorierung – bei der Potenzialrealisierung in Bezug auf die Erfolgsfaktoren Kosten, Qualität und Zeit.

Zu beachten ist jedoch, dass durch das Beraterteam auch die erforderliche Qualifikation gewährleistet ist, d. h. die Consultants sowohl inhaltlich-methodisch als auch persönlich über die entsprechenden Erfahrungen verfügen. Seniorität ist hier nicht für jedes Teammitglied zwingend, da es auch den „Junior-Consultant“ bedarf, der die „Zahlen knautscht“.
 

Interim Einkauf: Unterstützung durch einen Interim Manager

Seniorität ist dem gegenüber ein wesentliches Asset des Interim Managers. Beim Einsatz von Interim Einkauf sind es exakt die langjährigen Erfahrungen des Interim Managers, die dem Unternehmen quasi sofort zur Verfügung stehen und die den Erfolg des Einkaufsprojektes absichern.

Dabei wird Interim Einkauf meist in der Position als Projektleiter eingesetzt. Die erfahrenen Interim Manager bringen hier ihre eigenen Methoden und Tools mit ein – vielleicht nicht immer in der Qualität und Strukturiertheit wie bei Einkaufsberatungen, aber dennoch praxis- und erfolgserprobt.
 

Interim Einkauf: Beratung und Unterstützung durch mehrere Interim Manager

Fehlen dem Unternehmen weitere Kapazitäten, ist zu überlegen, ob der Einsatz eines Teams von mehreren Interim Managern sinnvoll ist. Hier potenzieren sich i. d. R. Seniorität und Erfahrungswerte. Gleichzeitig stellt sich dann aber auch die Frage nach Führung und Struktur des Teams sowie nach der Aufgabenteilung und dem Zusammenspiel mit den eigenen Mitarbeitern.

Für eingespielte Teams von Interim Managern ist dies – wie bei Teams in der Einkaufsberatung – kein Problem. Das Motto „Es kann nur einen geben“ wird ggf. rotierend von Projekt zu Projekt umgesetzt und die Verantwortlichkeiten (z. B. für einzelne Warengruppen) klar definiert.
 

Interim Einkauf: Optimale Unterstützung für Ihr Unternehmen

Ein wesentliches Kriterium für die Entscheidung, ob Einkaufsberatung oder Interim Einkauf eingesetzt werden soll, sind die Kosten für die externe Unterstützung. Beim einfachen Vergleich der absoluten Tagessätze wird man sicherlich Überraschungen – positive wie negative – erleben. Die Erfahrung zeigt allerdings auch, dass der Tagessatz nicht das wichtigste Entscheidungskriterium ist. Was letztlich zählt ist der Erfolg des Einkaufsprojektes!

Daher bietet es sich an, ein auf das Unternehmen und die Zielsetzung des Einkaufsprojektes abgestimmtes Bewertungssystem zu definieren und konsequent anzuwenden – kurz und knapp, aber vollständig und effektiv. Die Bewertung von Projektkosten und Tagessätzen, Erfahrung und Seniorität, Methodik und Tool-Set sowie die Persönlichkeit der Consultants und Interim Managers, gepaart mit der (individuellen) Einschätzung der Entscheider sollte hier das optimale Ergebnis bringen.

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