Eine der ersten Fragen bei der Besetzung von Mandaten im Interim Supply Chain Management ist die der Branchen-Erfahrung. Kann der Kandidat bzw. Interim Manager in genau dieser Branche erfolgreiche Einsätze nachweisen?
Hat er beispielsweise „nur“ im Maschinenbau gearbeitet oder verfügt er über eine ganz spezifische Referenz im Interim Supply Chain Management im Klienten-Segment, wie z. B. in der Landtechnik, Bahntechnik oder im Teil-Segment der Schleifmaschinen für das Aussen- und Innenrundschleifen?
Auch in anderen Branchen, wie der Konsumgüterindustrie ist oft schon eine Art Barriere für das Interim Supply Chain Management in der Unterscheidung zwischen food und non food zu erkennen. Können Erfahrungswerte aus der Lebensmittelwirtschaft auch auf die Herstellung von Keramik-Produkten übertragen werden? Oder gar umgekehrt?
Interim Supply Chain Management: Branchen-Erfahrung reduziert Barrieren!
Die größte Sicherheit für den Einsatz von Interim Supply Chain Management gibt zunächst eine möglichst spezifische Branchen-Erfahrung. Der Interim Manager kennt das entsprechende Marktumfeld, kann operativ sofort mitreden und hat somit eine sehr kurze Einarbeitungsphase. Die Diskussionen können direkt – ohne viele „dumme“ Fragen – aufgenommen und die „bekannten“ Herausforderungen angegangen werden.
Interim Supply Chain Management: Branchen-Erfahrung erhöht Barrieren!
Und genau an diesem Punkt zeigt die unternehmerische Praxis auch einige nicht zu vernachlässigende Nachteile des spezifischen Wissens und der Kenntnis über ein Branchen-Segment. Sind es nicht gerade die „dummen“ Fragen, die den Lösungsraum von (altbekannten) Problemen erweitern und zu neuen, innovativen Teil- oder Gesamt-Lösungen über den Einsatz von Interim Supply Chain Management führen?
Interim Supply Chain Management: Schlägt Akzeptanz die Branchen-Erfahrung?
Die Erfahrungen im Interim Supply Chain Management zeigen, dass der erfolgreiche Einsatz selbstverständlich ganz erheblich auch von weiteren Aspekten abhängt. Ohne Bezug auf repräsentative statistische Erhebungen oder Studien sind dies insbesondere:
- Generelle Persönlichkeit des Interim Managers
- Spezifische Führungsstärke des Interim Managers
- Akzeptanz in der Organisation/bei Mitarbeitern
- …
In Wechselwirkung zur Branchen-Erfahrung steht beim Einsatz von Interim Supply Chain Management insbesondere das Kriterium der Akzeptanz des Interim Managers in „seiner“ Organisation!
Oft ist die Akzeptanz eines erfahrenen, aber branchenfremden Interim Managers höher, wenn er den neuen Kollegen nicht erst im Detail beweisen muss, dass er es besser kann, als sie selbst (seit Jahren oder gar Jahrzehnten).
Wenn der Interim Manager die Dinge von einer ganz anderen Seite betrachtet, andere Erfahrungen einbringt und dabei keine bis wenig Branchen-Erfahrung hat, ist er bei dem Wissens-Transfer und in der Umsetzung auch von dem spezifischen Know-how der Mannschaft angewiesen! Eine klassische Win-win-Situation für das Team – und der Jackpot für das Unternehmen!
Warum also nicht einen erfahrenen Produktions-Experten aus der Automobilindustrie für die Leitung einer Lebensmittelproduktion einsetzen?
Interim Supply Chain Management: Bewusste Bewertung der Branchen-Erfahrung!
Nun schließt das eine das andere nicht aus. Selbstverständlich kann auch ein (teil-) branchenerfahrener Interim Manager von Beginn an akzeptiert sein – aber liegt es genau an seiner Branchen-Erfahrung? Die Wechselwirkungen zwischen den erfolgskritischen Aspekten sind so umfassend, dass eine generelle „beste Lösung“ nicht existiert.
Aber eine Überlegung sollte es allemal wert sein. Bei jeder Besetzung eines Mandates im Interim Supply Chain Management sollte das Thema Branchen-Erfahrung ganz bewusst Berücksichtigung finden.