Dr. Guido Klenter
 
  Supply Chain Management

Digitalisierung – automatisieren Sie noch oder digitalisieren Sie schon?

Die Digitalisierung ist in der Geschäftswelt nicht aufzuhalten.
Digitalisierung - Automatisieren Sie noch oder digitalisieren Sie schon?

Bei der Digitalisierung werden die richtigen Menschen in den entscheidenden Positionen benötigt.

Die erfolgreiche Umsetzung bzw. Transformation der Digitalisierung wird zur Überlebensfrage. Ein Instrument dazu ist das Interim Management – für einige Unternehmen vielleicht der erste disruptive Schritt in die Digitalisierung.


Welches Potenzial hat die Digitalisierung für Ihr Unternehmen?

Die Digitalisierung ist nicht mit Automatisierung zu verwechseln. Bei der Automatisierung wird eine Effizienzsteigerung der Produktionsprozesse durch eine höhere Kapitalbindung erreicht.

Bei der Digitalisierung dagegen wird die Kapitalbindung selbst effektiver, d. h. „besser“ bzw. „zielführender“ genutzt. Mit der Digitalisierung wird demnach die Kapitaleffektivität (massiv) verbessert.

Die Digitalisierung und die damit verbundenen innovativen Technologien werden sowohl die operativen Prozesse und Organisationsstrukturen als auch ganze Wertschöpfungsketten, Geschäftsmodelle und Unternehmen grundlegend verändern. Dieser Wandel wird in allen Branchen und letztlich in allen Unternehmen stattfinden. Die erfolgreiche Umsetzung bzw. Transformation der Digitalisierung wird damit zur Überlebensfrage.
 

Die Chancen der Digitalisierung realisieren

Laut einer Studie von Roland Berger Strategy Consultants wird auf Unternehmensebene konstatiert, dass sich viele Unternehmen und Unternehmer im Zusammenhang mit der Digitalisierung zu stark auf Effizienzsteigerungen der Produktionsprozesse fokussieren – und damit eher auf die Abwehr potenzieller Gefahren. Wenige richten Ihre Aktivitäten (zusätzlich) auf die Entwicklung neuer Produkte und Kundenschnittstellen – und damit auf die Nutzung der als sehr hoch eingestuften Chancen aus.

Die „Durchdringungslücke“, d. h. die Differenz zwischen Chanceneinschätzung und Reifegrad in einzelnen Branchen liegt laut Roland Berger bei bis zu 28 Prozentpunkten.

Dabei sind es nicht zwingend nur die absolut „disruptiven Marktveränderungen“, d. h. abrupte, bahnbrechende Veränderungen in gegebenen Märkten, die Potenziale besitzen. Beispiele sind das Geschäftsmodell von Uber für Taxi-Unternehmen oder die (tatsächliche) Digitalisierung in der Print-Industrie, die z. B. Unternehmen wie die Heidelberger Druckmaschinen AG stark getroffen hat. Es sind jedoch auch die meist zwar absehbaren, aber oft inkrementalen Marktveränderungen, die Potenziale in sich bergen.

Aus diesen Veränderungen ergeben sich zunächst die Gefahren für das bestehende Marktmodell. Aber dann sind es die Chancen, die in einer Marktinnovation liegen – und zwar insbesondere für die „bisherigen“ Marktteilnehmer!

Zentrale Themen im Rahmen der Diskussion zu den Chancen der Digitalisierung des Geschäftes sind Industrie 4.0, Big Data, das Internet der Dinge (Internet of Things), künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Social Networking, universelle Konnektivität oder 3D-Druck.
 

Wie hoch ist Ihr Wertschöpfungspotenzial?

Die Studie von Roland Berger zeigt ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial bis 2025 von bis zu 250 Milliarden Euro p.a. in Europa.

Wie hoch ist das Wertschöpfungspotenzial für Ihr Unternehmen bzw. Ihr Geschäftsmodell? Was verändert Ihren Markt und Ihre Branche? Und wieviel Veränderung ist dazu zu welchem Zeitpunkt Ihrerseits erforderlich?

Der Veränderungsdruck ist sicher auch bei Ihnen schon zu spüren. Laut einer Commerzbank Studie berichten bereits 68% der Befragten über einen durch Digitalisierung induzierten Verdrängungswettbewerb, 26% fühlen sich bereits konkret bedroht.

Wie hoch ist Ihre „Bedrohung“? Sind Sie (noch) sicher, einen Überraschungseffekt bzw. die „böse Überraschung“ vermeiden zu können?
 

„No surprises!“

Sind die Themen für Ihr Unternehmen bereits identifiziert, bleibt nur noch die Detaillierung eines Konzeptes sowie die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen. Und haben Sie dann auch schon Verantwortlichkeiten definiert, Kapazitäten freigemacht und Teams definiert … sind Sie vorne mit dabei!

Sollten die Chancen und Gefahren einer Digitalisierung aber nur ansatzweise oder noch gar nicht angegangen worden sein, sind Sie voraussichtlich zwar noch nicht „zu spät dran“, aber Sie nutzen auch noch nicht die potenziellen Chancen – und verspielen im Extremfall gerade die Zukunft Ihres Unternehmens!

Wie bei allen Projekten stellt sich jetzt die Frage nach „Wer macht es denn?“ Die Antwort ist natürlich: „Die Besten“ – also die mit den jetzt schon knappen Zeitreserven und Kapazitäten.

Aber selbst wenn die Besten Zeit und Kapazitäten hätten, beherrschen diese das Thema auch?
 

Einsatz eines Interim Managers

Zur Unterstützung der Besten ist der Einsatz eines Interim Managers eine Option, das Thema Digitalisierung zeitnah anzugehen und die Kapazitäten zur Bearbeitung zur Verfügung zu stellen:

  • Unternehmensführung
    Zur Ergänzung des Know-how auf der Ebene der Unternehmensführung kann ein CDO – Chief Digital Officer interimistisch eingesetzt werden. Der CDO ist der Top-Manager, der das Konzept der Digitalisierung als wesentlichen Bestandteil der unternehmensspezifischen Strategie erarbeitet und umsetzt. Er kann als Projektmanager Digitalisierung oder auch als Geschäftsführungs-Mitglied eingesetzt werden.
  • Linienmanagement/Mittleres Management
    Um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden, bedarf es ggf. eher auf der zweiten Führungsebene einer Unterstützung. Speziell das Know-how, neue Geschäftsmodelle im Rahmen einer Digitalisierung zu entwickeln und sich stärker sowohl mit den inkrementellen als auch den disruptiven Möglichkeiten der einzelnen Geschäftsfelder zu befassen, ist auf der Ebene des mittleren Managements oft wenig ausgeprägt.
  • Gruppenleiter/Spezialisten
    Die Gruppenleiter und Mitarbeiter sind es gewohnt, bestehende (IT-) Systeme instand zu halten und zu verbessern. Eine Ergänzung um Digitalisierung-Spezialisten auf Gruppenleiter-Ebene hat oft eher kapazitative Gründe, bietet aber die Möglichkeit, auch auf der Arbeitsebene die Chance auf neue Wege zu entdecken.

Aufgrund der umfassenden, strategischen und operativen Anforderungen an die Digitalisierung brauchen Unternehmen sowohl eine digitale Strategie, als auch gute Kommunikatoren und Umsetzer, um die Chancen von neuen Entwicklungen zu nutzen.

Ein Instrument dazu ist das Interim Management – für einige Unternehmen vielleicht der erste disruptive Schritt in die Digitalisierung.

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