Ein wichtiger Erfolg für die Branche und ein klares Commitment der deutschen Wirtschaft an die Führungskraft auf Zeit.
Die Herausforderungen an Unternehmen wachsen von Jahr zu Jahr. Dafür braucht es Manager, die diese Herausforderungen meistern: Restrukturierung, Transformation, Produktionsverlagerung, Digitalisierung – nicht immer besitzen Unternehmen die benötigte Manpower oder Fachkompetenz, um sich in neuen Märkten oder neuen Wettbewerbern gegenüber erfolgreich behaupten zu können. Gerade im Projektgeschäft sind externe Expertise und ergebnisorientiertes Handeln gefragt – hier kann ein Interim Manager helfen.
Doch wie ist die Arbeit des Interim Managers überhaupt inhaltlich definiert? Welche Unterschiede existieren beispielsweise zur klassischen Managementberatung? Welche Akteure stehen hinter diesem Marktvolumen und welche Leistungen werden erbracht? Diese Fragen bedürfen klarer Antworten, um das Verständnis und die Akzeptanz von Interim Management in der Praxis noch weiter zu stärken.
Interim Management – deutlich mehr als Vakanzüberbrückung
Es existiert eine Vielzahl von Flexibilisierungs- und Dienstleistungskonzepten im Personalbereich. Zur Abgrenzung von Interim Management können zunächst einige geläufige Definitionen herangezogen und auf ihre Gemeinsamkeiten untersucht werden.
- Gemäß DDIM lässt sich Interim Management „als […] der befristete Einsatz externer Führungskräfte zur Überbrückung von Vakanzen sowie die Übernahme temporärer Managementaufgaben“ bezeichnen.
- Bruns und Kabst umschreiben Interim Management ebenfalls als den kurzfristigen, zeitlich befristeten Einsatz von externem Managementpersonal in hohen Führungspositionen eines Unternehmen.
- Im Fokus steht bei diesem Einsatz in der Regel, so Bollinger, die „Durchführung einer konkreten Aufgabe“, für welche der Interim Manager mit bestimmten Machtbefugnissen ausgestattet wird.
- Auch ist Interim Management für Unternehmen vor allem in Zeiten von permanenten Veränderungen und zunehmender Flexibilisierung entscheidend, denn es „verschafft Unternehmen kurzfristigen Zugang zu Führungskräften mit den für die Durchführung organisationaler Veränderungen erforderlichen Kompetenzen“.
Aus diesen Definitionen ergeben sich einige entscheidende, übereinstimmende Charakteristika.
Interim Manager – Definition
Interim Management impliziert den befristeten Einsatz eines externen, über die dem Unternehmen fehlenden Skills oder Kapazität verfügenden Managers. Dabei werden dem Interim Manager in der Regel alle Rechte und Fähigkeiten zugesprochen, die er zur Lösung bestimmter Unternehmensprobleme benötigt.
Auch in Bezug auf das Einsatzgebiet des Interim Managers sind die Definitionen eindeutig. Die Aufgabenebene eines Interim Managers beschränkt sich in der Regel auf Geschäftsführungs– oder obere Managementpositionen. Diese Definition beinhaltet die Anforderung, ein organisatorisches Führungsmandat wahrzunehmen. In der Praxis ist zu beobachten, dass zusätzlich hierzu auch Fachspezialisten als Manager eingesetzt werden, die nicht über Hierarchie führen, sehr wohl aber eine ausgeprägte Führungsaufgabe im Rahmen von Projekten zu bewältigen haben.
In dieser Definition geht ein Mandat also weit über die klassische Vakanzüberbrückung hinaus. Der Bedarf eines Interim Managers in einem Unternehmen kann vielmehr auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden, wie folgende Übersicht deutlich macht:
Anlässe für den Einsatz von Interim Management
Außergewöhnliche Unternehmenssituationen | wie Neuausrichtung, Restrukturierung, Sanierung, Turnaround, Unternehmenskauf oder -verkauf, Anlaufmanagement und Post-Merger-Integration | ||
Strategische Projekte und Programm-Management | wie Einkaufsoptimierung, Sach-/Gemeinkostenoptimierung, Umsatzsteigerungsprogramme, Prozessoptimierung, Implementierung von Lean Management-Abläufen, Einführung von Reportingsystemen | ||
Klassische Personal-rekrutierungsprobleme | wie Überbrückung von Vakanzen, Ergänzung des Know-hows oder Verstärkung der Ressourcen in allen Unternehmensfunktionen durch temporäre Interim Manager oder Interim Manager mit Ziel Übernahme sowie klassisches Executive Search | ||
Coaching | wie Begleitung Generationswechsel (Programm „Next Generation“) oder Unterstützung von Führungskräften in kritischen Situationen „on the job“ |
Oft sind die benötigten Kompetenzen zur Bewältigung etwaiger spezifischer Unternehmenskrisen oder Optimierungsprojekte intern nicht vorhanden und eine Festanstellung nicht zielführend und flexibel genug, weshalb immer mehr Unternehmen sich bewusst für die Option eines Interim Managers entscheiden.
Sie haben einen konkreten Bedarf oder möchten mehr zum Thema Interim Management erfahren? Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch.