Dr. Guido Klenter
 
  Management allgemein

Interim Manager sind oft sinnvoller als Unternehmensberater

Interim Manager sind oft sinnvoller als Unternehmensberater

Wenn es um entscheidende Themen wie Prozessoptimierung oder Restrukturierung geht, greifen viele Mittelständler auf externe Unternehmensberater zurück. Laut Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) belief sich im Jahr 2022 der Umsatz der Unternehmensberatungsbranche in Deutschland auf rund 43,7 Milliarden Euro, der Markt wuchs um 15 Prozent. Das wichtigste Beratungsfeld mit etwas mehr als 40 Prozent ist die Organisations- und Prozessberatung. Dies ist ein Thema, bei dem Theorie und Praxis sehr weit auseinanderdriften können. Doch ist ein Consultant wirklich der Universalschlüssel zu mehr unternehmerischer Effizienz und Zukunftsfähigkeit? 
Diplom-Wirtschaftsingenieur Dr. Guido Klenter, ehemals Geschäftsführer der umsetzungsorientierten Droege & Comp. – Internationale Unternehmer Beratung GmbH (heute Teil der Droege Group AG) und Managing Partner der Aurum Interim GmbH, berät seit über 25 Jahren mittelständische Unternehmen rund um die Themen Wertsteigerung und Restrukturierung. Im Beitrag erklärt er, warum ein Interim Manager in vielen Fällen sinnvoller ist als ein („klassischer“) Unternehmensberater.
 

Status Quo: Interim Management Branche holt auf

2022 waren in Deutschland rund 173.000 Unternehmensberaterinnen und -berater beschäftigt. Die Zahl aller Mitarbeitenden lag insgesamt bei rund 220.000 – beachtliche Zahlen, die der BDU für das Jahr 2022 veröffentlicht hat. Doch auch die Interim Management Branche verzeichnet ein stetiges Wachstum, wie die aktuelle DDIM Studie (Dachgesellschaft Deutsche Interim Management e.V.)  belegt. Im Jahr 2022 waren 11.500 Manager auf den oberen Führungsebenen als Interim Manager tätig – diese Zahl wird auch für 2023 geschätzt. Das Honorarvolumen für Interim Management in Führungs- und Expertenpositionen betrug 2022 2,5 Mrd. EUR. Für 2023 wird ein Zuwachs von 8 % des Honorarvolumen auf 2,7 Mrd. EUR erwartet.
 

Unternehmensberater vs. Interim Manager: (K)eine Frage des Geldes

Mittelständler lassen sich unternehmerische Beratung einiges kosten, wie der Umsatz der Unternehmensberatungen zeigt. „Was sie meist als Ergebnis bekommen sind strategische Empfehlungen – und zwar zu beachtlichen Tagessätzen von bis zu 5.000 Euro – für Partner und Geschäftsführer ggf. sogar mehr. Die Kosten für die operative Umsetzung kommen in der Regel noch on top!“ so Dr. Guido Klenter. 

Zum Vergleich: Ein Interim Manager, der nicht nur strategisch, sondern auch operativ bei der Umsetzung agiert, veranschlagt 2023 laut DDIM einen durchschnittlichen Tagessatz von 1.301 EUR und das bei einem enormen GuV-wirksamen Output. Laut einer Studie von Heuse Interim Management liefert Interim Management einen überzeugenden Kosten-Nutzen-Faktor: 5,47 EUR ist der Return on Interim Management (RoIM) pro ausgegebenen Euro bei einem Interim Management-Einsatz. 14 % der Mandate erreichen einen RoIM von mehr als 10 EUR. 
So amortisieren sich die Interim Mandate für die Kunden deutlich – zum Teil um ein Vielfaches der Investition. Die Amortisation ergibt sich aus Einsparungen, effizienteren Prozessen und gesteigerter Produktivität, die der Interim Manager im Unternehmen erwirkt.
 

Interim Management: Kanalisierung von Kompetenzen

Doch nicht nur Honorare spielen eine Rolle; zusätzlich scheitert es bei Unternehmensberatern häufig an der Implementierung von neuen Strategien, wie Dr. Guido Klenter aus seiner Zeit als Berater zu berichten weiß: „Erfahrungsgemäß werden etwa 50 Prozent der unternehmensintern erarbeiteten Konzepte nicht oder nicht konsequent genug weiter verfolgt, weil es an Manpower für die Umsetzung fehlt. Strategien zur Wertsteigerung oder Restrukturierung zu entwickeln und diese schließlich auch bis zur Realisierung zu treiben – das genau ist die große Stärke eines Interim Managers. Er verbindet seine meist außerordentliche Fachkompetenz mit einer ausgeprägten Methodenkompetenz.  Dadurch vereint er den Unternehmensberater und den „Macher“ in persona.“
 

Die Vorteile für das Interim Management liegen klar auf der Hand:

Die Investition: erheblich geringer! Weil der Stratege gleichzeitig der Umsetzer ist – und das bei einem geringeren Tagessatz. Die Konsequenz im Ergebnis: deutlich stärker! Weil der Interim Manager voll hinter der Strategie steht, die er selbst entwickelt hat. Der Erfolg: schneller sichtbar! Weil Strategien, die innerhalb von Unternehmen entwickelt werden (und nicht von Externen), einen höheren Praktikabilitätsgrad haben.
 

Fazit

Die Zahlen, aber auch Erfahrungen zeigen: Wenn es um Restrukturierungen, Prozessoptimierungen oder die Organisationsberatung geht, ist es oft sinnvoller, sich einen Interim Manager statt einen externen Unternehmensberater ins Haus zu holen. Denn Interim Manager verfügen über die erforderliche strategische Kompetenz und sind stark in der operativen Umsetzung. Und kosten nur einmal!
 

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